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Weltmissionssonntag

Weltmissionssonntag 2024
Datum:
24. Okt. 2024
Von:
Pfr. Winfried Kissel

Liebe Leserinnen und Leser!

An diesem Sonntag begeht unsere Kirche den Weltmissionssonntag. Auch, wenn vom Missionswerk in diesem Jahr Projekte der pazifischen Inselwelt Melanesiens nordöstlich von Australien in Blick genommen und finanziell gefördert werden, so wird doch immer deutlicher, dass Deutschland längst zu einem Missionsland geworden ist. Das wird auch an den vielen SeelsorgerINNEn deutlich, die aus afrikanischen und asiatischen Ländern wie z.B. Indien nach Deutschland gesendet werden. Und dennoch sind wir alle selber auch „Missionare“ im eigenen Land. Als Christen sind wir alle aufgerufen, unseren Glauben in unserer spannungs-geladenen Gesellschaft in Deutschland und der Welt zu bezeugen.

Wenn wir Heilige Messe feiern, so deutet schon der Name „Messe“ auf unsere „Sendung“ hin. „Ita missa est!“ sind die letzten Worte in der lateinischen Messe. Übersetzt heißen sie „Geht, ihr seid gesendet!“ Im Deutschen sagen wir etwas freier übersetzt „Gehet hin in Frieden!“

Wir feiern im Gottesdienst nicht uns selbst, sondern wir werden von Gott durch sein Wort und die Sakramente für die Sendung zu den Menschen gestärkt. „Gottesdienst feiern“ meint somit nicht, dass wir Gott einen Dienst erweisen, wenn wir am Gottesdienst teilnehmen. Vielmehr will er uns im Gottesdienst dienen. Wir preisen, danken und loben Gott zwar im Gottesdienst für sein großartiges Handeln an uns Menschen, er aber ist es, der uns stärken, aufrichten, heilen und ermutigen will, die frohe Botschaft Jesu Christi freudig zu bezeugen. Natürlich sind wir von ihm auch eingeladen, ihn in unseren eigenen Anliegen anzurufen und um Unterstützung zu bitten.

Ob mir die Mitfeier des Gottesdienstes „etwas bringt“ oder nicht, entscheidet sich aus meiner Sicht nicht in erster Linie an der Predigt des Priesters, an einer guten musikalischen Gestaltung und schönen Gebeten, sondern vor allem daran, ob wir Gott etwas in den Gottesdienst mitbringen und hinhalten, was er mit den eucharistischen Gaben auch für uns wandeln kann. Diese Wandlung vollzieht sich sicherlich nicht mit dem Glockenschlag, sondern mehr in der gelebten Beziehung zu Jesus Christus, dem wir unser Leben anvertrauen. Diese Beziehung macht uns zu wirklichen MissionarINNEn in unserer Zeit.

So lasst uns hingehen und Frieden bringen! Ihnen allen einen gesegneten Sonntag

Ihr Winfried Kissel, Pfr.