Taufe
Liebe Mitchristen,
als ich mein letztes Vorwort geschrieben habe, habe ich gefragt: „Was macht einen Christen eigentlich zum Christen? Einfachste Antwort: die Taufe. Aber reicht das wirklich? „Formal“ gesehen sicherlich. Aber ist ein getaufter Christ (der evtl. aus der Kirche (in Deutschland) ausgetreten ist – in anderen Ländern kann man gar nicht „aus der Kirche“ austreten), der nicht (mehr) an Gott Vater, Sohn und Heiliger Geist glaubt, auch ein Christ?“ Und wozu braucht man heutzutage eigentlich noch die Taufe? Böse Zungen könnten sagen, um einen KiTa-Platz in einer katholischen (wahlweise auch evangelischen) Kita zu bekommen. Oder einen Schulplatz in einer katholischen (wahlweise auch evangelischen) Grundschule zu bekommen. - Um in den Himmel zu kommen (sofern man an sowas überhaupt noch glaubt) wohl eher nicht, denn, wie sagte Kardinal Ratzinger einst, bevor er Papst Benedikt XVI. wurde, „es gibt so viele Wege zu Gott, wie es Menschen gibt.“
Und nun? Lässt man sein Kind taufen (denn die meisten Menschen werden immer noch als Babys oder Kleinkinder getauft - ohne gefragt zu werden), weil es die Oma so will? Oder weil das Kind irgendwann mal zur Erstkommunion gehen soll (im schicken weißen Kleid oder Mini-Anzug)? Oder …
Für mich geht es in der Taufe vor allem darum „Teil eines Teams“ zu werden: des Teams Christentum (nicht katholisch, evangelisch, orthodox oder was sonst noch). Und das „Team Christentum“ ist ein sehr gutes Team! Es ist das Team der Nächstenliebe, es ist das Team der Werke der Barmherzigkeit, es ist das Team von St Martin, vom Heiligen Nikolaus und von den Sternsingern (Menschen, die sich um Menschen in Not gekümmert haben). Es ist das Team von Dietrich Bonhoeffer, Maximilian Kolbe und Mutter Teresa (und noch vielen mehr). Es ist ein Team, das hinschaut (nicht weg), ein Team das einlädt und nicht ausgrenzt, es ist ein Team, welches um Gottes Liebe zu uns Menschen weiß und diese Liebe mit den Menschen lebt. Notfalls in Worten, vor allem aber in Taten. Es ist ein Team, bei allen menschlichen Fehlern, die gemacht wurden und werden, auf das man stolz sein kann!
Mit christlichen Grüßen
Ihr Armin Wirth