Gotteskrieger
Liebe Mitchristen,
eine Frage, die mich immer öfter beschäftigt ist: was macht einen Christen eigentlich zum Christen? Einfachste Antwort: die Taufe. Aber reicht das wirklich? „Formal“ gesehen sicherlich. Aber ist ein getaufter Christ (der evtl. aus der Kirche (in Deutschland) ausgetreten ist – in anderen Ländern kann man gar nicht „aus der Kirche“ austreten), der nicht (mehr) an Gott Vater, Sohn und Heiliger Geist glaubt, auch ein Christ? Und was ist mit Menschen, die getauft sind, von sich selbst behaupten, dass sie an Gott glauben aber nicht so handeln? Wen ich da meine?
Am 28.11.2024 erschien auf der Seite von tagesschau.de ein Artikel mit der Überschrift „Trumps Gotteskrieger“. Wenn ich dort zum Beispiel über den möglichen zukünftigen amerikanischen Verteidigungs-minister Pete Hegseth lese, wird mir schlecht. Mich würde interessieren, was Johannes der Täufer wohl zu ihm sagen würde, wenn sie sich träfen. Vielleicht: „Bring Früchte hervor, die Deine Umkehr zeigen, und fang nicht an zu sagen: ich habe ja Abraham zum Vater.“ Leider ist Pete Hegseth ja nicht der einzige „Gotteskrieger“ in Trumps zukünftigem Kabinett. Und wann immer Menschen behaupten, egal welcher Religion sie angehören, dass sie „Gotteskrieger“ seien, „in Gottes Namen“ töten oder anderen Menschen (physische und psychische) Gewalt antun, verstoßen sie gegen fundamentale christliche Gebote wie das Gebot der Nächstenliebe oder die Werke der Barmherzigkeit! Und für mich verlieren sie in diesem Moment, auch wenn sie getauft sind und auf ihre sehr krude Art „an Gott glauben“, die Berechtigung dazu sich Christen nennen zu dürfen! Christsein kann und darf kein Automatismus sein! Zum Christsein gehört immer wieder auch das Hinterfragen des eigenen Tuns, die Bereitschaft zur Umkehr! Auch und gerade im Advent!
Mit adventlichen Grüßen
Armin Wirth, GR.